Amtsgericht Höchst im Odenwald

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Das Amtsgericht Höchst im Odenwald war ein hessisches Amtsgericht mit Sitz in Höchst im Odenwald, das von 1879 bis 1968 (als „Zweigstelle“ bis 1977) bestand.

Gemeinde Herkunft Zugang Abgang Nach
Affhöllerbach Landgericht Höchst 1879 1904 Amtsgericht Reichelsheim im Odenwald
Annelsbach Landgericht Höchst 1879 1968 Amtsgericht Michelstadt
Birkert Landgericht Höchst 1879 1968 Amtsgericht Michelstadt
Böllstein Landgericht Höchst 1879 1968 Amtsgericht Michelstadt
Breitenbrunn Landgericht Höchst 1879 1968 Amtsgericht Michelstadt
Dusenbach Landgericht Höchst 1879 1968 Amtsgericht Michelstadt
Etzen-Gesäß Landgericht Höchst 1879 1968 Amtsgericht Michelstadt
Forstel Landgericht Höchst 1879 1968 Amtsgericht Michelstadt
Fürstengrund Landgericht Höchst 1879 1968 Amtsgericht Michelstadt
Gumpersberg Landgericht Höchst 1879 1968 Amtsgericht Michelstadt
Haingrund Landgericht Höchst 1879 1968 Amtsgericht Michelstadt
Hainstadt Landgericht Höchst 1879 1968 Amtsgericht Michelstadt
Hassenroth Landgericht Höchst 1879 1968 Amtsgericht Michelstadt
Hembach Landgericht Höchst 1879 1968 Amtsgericht Michelstadt
Hetschbach Landgericht Höchst 1879 1968 Amtsgericht Michelstadt
Höchst Landgericht Höchst 1879 1968 Amtsgericht Michelstadt
Höllerbach Landgericht Höchst 1879 1957 Amtsgericht Reichelsheim im Odenwald
Hummetroth Landgericht Höchst 1879 1968 Amtsgericht Michelstadt
Kimbach Landgericht Höchst 1879 1968 Amtsgericht Michelstadt
Kirchbrombach Landgericht Höchst 1879 1968 Amtsgericht Michelstadt
König Landgericht Höchst 1879 1968 Amtsgericht Michelstadt
Langenbrombach Landgericht Höchst 1879 1968 Amtsgericht Michelstadt
Lützel-Wiebelsbach Landgericht Höchst 1879 1968 Amtsgericht Michelstadt
Mittel-Kinzig Landgericht Höchst 1879 1968 Amtsgericht Michelstadt
Mühlhausen Landgericht Höchst 1879 1968 Amtsgericht Michelstadt
Mümling-Grumbach Landgericht Höchst 1879 1968 Amtsgericht Michelstadt
Neustadt Landgericht Höchst 1879 1968 Amtsgericht Michelstadt
Nieder-Kinzig Landgericht Höchst 1879 1968 Amtsgericht Michelstadt
Ober-Kinzig Landgericht Höchst 1879 1968 Amtsgericht Michelstadt
Ober-Nauses Landgericht Höchst 1879 1968 Amtsgericht Dieburg
Pfirschbach Landgericht Höchst 1879 1968 Amtsgericht Michelstadt
Rai-Breitenbach Landgericht Höchst 1879 1968 Amtsgericht Michelstadt
Rimhorn Landgericht Höchst 1879 1968 Amtsgericht Michelstadt
Sandbach Landgericht Höchst 1879 1968 Amtsgericht Michelstadt
Seckmauern Landgericht Höchst 1879 1968 Amtsgericht Michelstadt
Vielbrunn Landgericht Höchst 1879 1968 Amtsgericht Michelstadt
Wald-Amorbach Landgericht Höchst 1879 1968 Amtsgericht Michelstadt
Wallbach Landgericht Höchst 1879 1957 Amtsgericht Reichelsheim im Odenwald

Mit dem Gerichtsverfassungsgesetz von 1877 wurden Organisation und Bezeichnungen der Gerichte reichsweit vereinheitlicht. Zum 1. Oktober 1879 hob das Großherzogtum Hessen deshalb die Landgerichte auf, die bis dahin in den rechtsrheinischen Provinzen des Großherzogtums die Gerichte erster Instanz gewesen waren. Funktional ersetzt wurden sie durch Amtsgerichte.[1] So ersetzte das Amtsgericht Höchst das Landgericht Höchst. „Landgerichte“ nannten sich nun die den Amtsgerichten direkt übergeordneten Obergerichte. Das Amtsgericht Höchst wurde dem Bezirk des Landgerichts Darmstadt zugeordnet.[2]

Weitere Entwicklung

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Mit Wirkung vom 1. Juli 1904 wurde das Dorf Affhöllerbach einschließlich der Weiler Stierbach und Kilsbach vom Amtsgerichtsbezirk Höchst im Odenwald abgetrennt und dem Bezirk des neu errichteten Amtsgericht Reichelsheim im Odenwald zugeteilt.[3] Ebenso dem Amtsgericht Reichelsheim i. O. zugeteilt wurden am 1. Juli 1957 die Dörfer Höllerbach und Wallbach.[4]

Das Ende kam in zwei Schritten:

Zum 1. Juli 1968 wurde das Amtsgericht Höchst im Odenwald aufgehoben und die Gemeinde Ober-Nauses dem Amtsgericht Dieburg zugeteilt.[5] Die restlichen Gemeinden des alten Amtsgerichtsbezirks bildeten nun den Bezirk der „Zweigstelle Höchst im Odenwald“ des Amtsgerichts Michelstadt.[6]

Die Zweigstelle wurde dann zum 1. Januar 1977 aufgelöst.[7]

Gerichtsgebäude

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Altes Gerichtsgebäude (2018)

Das Amtsgericht befand sich in einem zweigeschossigen Steinbau aus dem 16. Jahrhundert an der Aschaffenburger Straße 2. Das ansehnliche Renaissancebauwerk war ursprünglich als Zenthaus errichtet worden und diente zuvor dem Landgericht Höchst als Dienstsitz. Heute ist hier eine Polizeidienststelle untergebracht.[8]

Einzelnachweise

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  1. §§ 1, 3 Verordnung zur Ausführung des Deutschen Gerichtsverfassungsgesetzes und des Einführungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetze vom 14. Mai 1879. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 15 vom 30. Mai 1879, S. 197 f.
  2. §§ 2, 3 Verordnung zur Ausführung des Deutschen Gerichtsverfassungsgesetzes und des Einführungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetze vom 14. Mai 1879. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 15 vom 30. Mai 1879, S. 197 f.
  3. Bekanntmachung, die Erweiterung des Amtsgerichtsbezirks Reichelsheim i. O. betreffend vom 25. Mai 1904. In: Großherzogliches Ministerium der Justiz (Hrsg.): Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt. 1904 Nr. , S. 200 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 28,1 MB]).
  4. Gesetz über Maßnahmen auf dem Gebiete der Gerichtsorganisation (§ 1 Abs. 1) vom 6. März 1957. In: Der Hessische Minister der Justiz (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1957 Nr. 5, S. 16 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 298 kB]).
  5. Zweites Gesetz zur Änderung des Gerichtsorganisationsgesetzes (Ändert GVBl. II 210–16) vom 12. Februar 1968. In: Der Hessische Minister der Justiz (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1968 Nr. 4, S. 41–44, Artikel 1, Abs. 1 d) und Artikel 2, Abs. 1 b) (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 298 kB]).
  6. Betrifft: Gerichtsorganisation (Errichtung von Zweigstellen der Amtsgerichte) vom 1. Juli 1964. In: Der Hessische Minister Justiz (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1968 Nr. 28, S. 1037, Punkt 777: § 1 Abs. 1.c) (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,8 MB]).
  7. Fünfte Anordnung zur Änderung der Anordnung über die Errichtung und die Zuständigkeit von amtsgerichtlichen Zweigstellen (Ändert GVBl. II 210-33) vom 25. November 1976. In: Der Hessische Minister der Justiz (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1976 Nr. 25, S. 484 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,2 MB]).
  8. Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Ehemaliges Zenthaus und Amtsgericht In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen

Koordinaten: 49° 47′ 58,9″ N, 8° 59′ 39,1″ O